St. Michaelskapelle (Beinhaus)

 
 
 

 

1501 wurde die Kapelle zu Ehren des Hl. Michael geweiht. Die Gesamtrenovation von 1982 ermöglichte verschiedene neue Erkenntnisse über die Geschichte dieser Kapelle. Es zeigte sich, dass sie zu verschiedenen Zeiten um- oder ausgebaut worden war. Im Chor wurde ein schlecht erhaltener Freskenzyklus aus dem ausgehenden 16. oder Beginn des 17. Jh. freigelegt. Er verzierte den ganzen Chorraum und die Rückseite des Chorbogens. Nur bei zwei der 14 Nothelfer lohnte sich die Restauration.

 

Der Chor wurde nachträglich an das bereits bestehende Schiff angebaut. An der Südfassade war ein breites Spitzbogenfenster angebracht. Es dürfte sich dabei um ein Schaufenster gehandelt haben, wie man sie früher bei Beinhäusern vorfand: Durch ein Fenster konnten die Leute auf die aufgestapelten Schädel und Gebeine der Toten blicken.

 

Zur Ausstattung der Kapelle gehört die Pietà aus dem 18. Jh. Der Überlieferung nach stammt sie aus der alten Pfarrkirche. Das Kruzifix ist eine Neuanschaffung von 1982; der Korpus stammt aus dem 17. Jh. Die Votivlampe gehört zur alten Ausstattung der Kapelle. Das Bild der Hl. Katharina auf der Altartafel links am Chorbogen, ist ein Werk des einheimischen Malers Franz Othmar Gisig. Am rechten Chorbogen finden wir das Bild „Maria zum guten Rat" aus der 1. Hälfte des 18. Jh.

 

Die St. Michaelskapelle dient nach wie vor als Aufbahrungsort der Verstorbenen.