Glocken und Geläute

 
 
 

Glocken und Bedeutungen


Die sechs Glocken im hohen und schlanken Turm sind auf As-Dur gestimmt. Ihr harmonischer Zusammenklang ist ein Kunstwerk besonderer Art, stammen sie doch aus verschiedenen Zeiten.

 

Die Grösste As

Sie ist die Maria-Magdalena-Glocke und stammt aus der Giesserei Rüetschi in Aarau, gegossen 1889. Sie trägt die Bilder Jesu Christi am Kreuz und darunter Maria Magdalena, die Bilder der Heiligsten Dreifaltigkeit, des Hl. Bruder Klaus und des Hl. Valentin. Ihre Aufschrift lautet: „Gelobt sei die heilige und ungeteilte Dreifaltigkeit! Friede den Lebenden, Ruhe den Verstorbenen, Ehre den Heiligen. Hl. Maria Magdalena, hl. Valentin, sel. Niklaus von Flüe, bittet für uns!"

 

Die Zweite c
Sie trägt die Bilder der zwölf Apostel, Christus am Kreuz, Hl. Wolfgang, Hl. Theodul, Muttergottes, Hl. Agatha und Hl. Bruder Klaus. Ihre Aufschrift lautet: „Gott erbarme sich unser und segne uns, er lasse sein Antlitz leuchten über uns und erbarme sich unser. Us dem Für flos ich - M. Moritz Schwartz zu Luzern gos mich 1590."

 

Die Dritte Es
Sie ist die St. Anna-Glocke und wurde ebenfalls von Moritz Schwartz in Luzern 1591 gegossen. Ihre Inschrift: „Hl. Anna, bitt für uns! Allerheiligste Dreifaltigkeit, erbarme dich gnädigst der Deinen." Dargestellt wird Christus am Kreuz, Hl. Anna selbdritt, Hl. Petrus, Hl. Theodul. Diese Glocke wurde von Landammann Wolfgang Schönenbühl gestiftet. Dafür wurde beim Guss der Glocke das Schönenbühlwappen mit der Lilie eingearbeitet. Dies ist heute das Alpnacher Wappen.

 

Die Vierte F
Dies ist die Todeszeichen-Glocke - die Veteranin im Kirchenturm - und wurde 1458 gegossen. Sie trägt die Inschrift: „O König der Herrlichkeit, Christus, komm zu uns mit Deinem Frieden." Dargestellt sind Maria, der Erzengel Michael und der Hl. Antonius. 

Im Jahre 1997 ist die Glocke gebrochen. Unter Leitung von Hans Wallimann wurde die Glocke ausgebaut und zur Reparatur gebracht. Im Frühjahr 1998 wurde die reparierte Glocke mit Hilfe der Schulkinder aufgezogen und wieder eingebaut. Unsere Totenglocke ist das älteste Kulturgut unserer Gemeinde, welche heute noch im Einsatz ist.

 

Die Fünfte As
Sie ist die Barbara- und Katharina-Glocke. Als Wettersegenglocke ist sie besonders bekannt und geschätzt. Sie stammt aus der Glockengiesserei Rüetschi und wurde 1890 gegossen. Ihre Inschrift lautet: „Dem sterblichen, hinfälligen Menschen komme zu Hilfe, Barbara." Dargestellt sind: Hl. Barbara, Hl. Katharina von Alexandria und Hl. Josef.

 

Die Kleinste C
Das ist die Marienglocke und wurde ebenfalls 1890 in Aarau gegossen. Auf ihr stehen die Worte: „Gegrüsst seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit Dir. Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt." Sie trägt die Bilder der Muttergottes, des Hl. Georg mit dem Drachen und des Hl. Josef.

 
 

Die Bedeutung des Geläutes

In erster Linie dienen die Glocken dazu, den Beginn des Gottesdienstes anzuzeigen und die Gläubigen zusammenzuführen. Während des Gottesdienstes machen sie durch kurze Zeichen die zu Hause gebliebenen auf den Fortgang der gottesdienstlichen Feier aufmerksam (Wandlungsläuten). Sie dienen aber auch der Aufforderung zum privaten Gebet (Betläuten: morgen 05.00 Uhr, mittags 12.00 Uhr und abends).

 

Endläuten („Chlänkä")
Den Gläubigen wird bekanntgegeben, dass jemand aus der Pfarrei gestorben ist. „Chlänkä" hat die Bedeutung von: „Es darf nicht schön tönen", da es sich um etwas Trauriges handelt. Geläutet wird mit der 4. Glocke (Totenglocke). Beim Tode einer Frau 2 mal 5 Minuten, bei einem Mann 3 mal 5 Minuten.

 

Wettersegenläuten
Vom Markustag (25. April) bis zum Fest Kreuzerhöhung (14. September) wird jeweils um 18.00 Uhr mit der zweitgrössten Glocke geläutet.

 

Silvester / Neujahr
Zur Besinnung wird bei der Jahreswende das alte Jahr mit allen Glocken ausgeläutet und das neue Jahr eingeläutet.

 

„Rätschen"
In den Kartagen (Karfreitag, Karsamstag) ersetzt ein hölzernes Klopfinstrument die Glocken, die sogenannte „Rätsche".